Das Problem daran, ein Leben zu haben, und Freunde, und irgendwie keinen Grund mehr, abends allein im Zimmer zu sitzen, ist, dass man keine Zeit mehr für Selbstmitleid hat. Wenn meistens Menschen um einen herum sind, und überwiegend nette Menschen, mit denen man gern Zeit verbringt, dann ist entweder für den Moment tatsächlich alles in Ordnung, oder aber man hat zumindest zu viel zu tun, viel zu viel Umgebung, um zu merken, dass nicht alles in Ordnung ist.
Und dann sind es die kleinen Momente zwischendurch, die, die du nicht kommen siehst und die dich überraschen, die plötzlich da sind, und dann hast du auf einmal einen Moment für dich allein, huch, wo kommt der denn her.
Und dann fällt dir auf, wie lange du schon nicht mehr allein mit dir und deinen Gefühlen warst. Und oh, da ist ja immer noch Traurigkeit. Und oh, eigentlich ist es ja ganz schön scheiße, unerwiderte Gefühle für jemanden zu haben. Stimmt ja. Mist. Und was jetzt?
Und dann würdest du am liebsten heulen, aber das geht nicht, du musst ja in ner halben Stunden präsentabel zur Chorprobe erscheinen oder sitzt in der U-Bahn oder läufst durch Karstadt.
Und dann machst du ein Date mit deiner Traurigkeit und deinem Selbstmitleid. "Bis heute abend noch durchhalten, und dann nehme ich mir ein trauriges Buch und eine Schale voll Apfelmus und lege mich ins Bett und heule. Aber bis dahin noch durchhalten. Den Rest des Tages hast du doch auch nichts gemerkt." Ein Plan, aber auf Dauer macht das auch keinen Spaß.
Das ist also ein Vorsatz. Mir Momente nehmen, um mal kurz hinzuhören. "Hey. Wie geht es mir eigentlich gerade?" Mir Zeit nehmen für das Traurigsein. Zeit, in der ich mich mal ganz mit mir beschäftigen kann, ohne Ablenkungen, ohne daran zu denken, was meine Umgebung jetzt wohl denkt, oder wie ich nachher meine roten Augen erkläre, oder dass es doch gerade ganz lustig und nett ist, jetzt stell dich mal nicht so an.
Momente, in denen ich mich ganz bewusst anstelle und anstellen darf. Sowas.
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Donnerstag, 10. November 2011
Sonntag, 25. September 2011
Ich würde am liebsten auf den nächsten Mittelaltermarkt laufen und ein Schwert kaufen, um dich vor der Welt zu beschützen.
"Manchmal sagst du etwas und ich kann nicht glauben, dass du erst so kurze Zeit hier sein sollst. Du bist doch in Wirklichkeit bestimmt schon 80, 90, 100 Jahre alt, oder wurdest schon sieben Mal wiedergeboren, denn um so viel zu durchschauen reichen 20 Jahre einfach nicht aus.
Und dann wieder wirkst du so klein und verletzlich, dass ich dich am liebsten nie wieder aus den Augen lassen würde. Und ich würde am liebsten auf den nächsten Mittelaltermarkt laufen und ein Schwert kaufen, um dich vor der Welt zu beschützen.
Weißt du, was ich glaube?
Ich glaube, während die anderen Kinder damit beschäftigt waren, zu erforschen wie die Welt und die Menschen um sie herum funktionieren, warst du beschäftigt damit, zu erforschen, wie die Welt in dir drin funktioniert. Und da kennst du dich aus. Da fühlst du dich sicher. Und selbst wenn du mal nicht weißt, was los ist, erkennst du doch Muster und findest dich einigermaßen zurecht.
Aber das andere, die anderen Menschen und der Umgang mit ihnen - das ist dir fremd. Das verstehst du nicht und das macht dir Angst. Du lässt es dir nicht anmerken, aber in der Welt da draußen fühlst du dich meistens wie beim Topfschlagen, blind und orientierungslos.
Du täuschst uns alle. Ich glaube auch, du bist einfach ein bisschen zu klug, als gut für dich wäre. Ich glaube, alle haben immer nur gesehen, wie schlau du bist, und deshalb ist niemand auf die Idee gekommen, mal innezuhalten und dir die Welt zu erklären. Dir zu erklären, wie das eigentlich funktioniert, mit Menschen und Kommunikation und diesen ganzen Dingen."
Und dann wieder wirkst du so klein und verletzlich, dass ich dich am liebsten nie wieder aus den Augen lassen würde. Und ich würde am liebsten auf den nächsten Mittelaltermarkt laufen und ein Schwert kaufen, um dich vor der Welt zu beschützen.
Weißt du, was ich glaube?
Ich glaube, während die anderen Kinder damit beschäftigt waren, zu erforschen wie die Welt und die Menschen um sie herum funktionieren, warst du beschäftigt damit, zu erforschen, wie die Welt in dir drin funktioniert. Und da kennst du dich aus. Da fühlst du dich sicher. Und selbst wenn du mal nicht weißt, was los ist, erkennst du doch Muster und findest dich einigermaßen zurecht.
Aber das andere, die anderen Menschen und der Umgang mit ihnen - das ist dir fremd. Das verstehst du nicht und das macht dir Angst. Du lässt es dir nicht anmerken, aber in der Welt da draußen fühlst du dich meistens wie beim Topfschlagen, blind und orientierungslos.
Du täuschst uns alle. Ich glaube auch, du bist einfach ein bisschen zu klug, als gut für dich wäre. Ich glaube, alle haben immer nur gesehen, wie schlau du bist, und deshalb ist niemand auf die Idee gekommen, mal innezuhalten und dir die Welt zu erklären. Dir zu erklären, wie das eigentlich funktioniert, mit Menschen und Kommunikation und diesen ganzen Dingen."
Sonntag, 18. September 2011
girl, we can do so much more together | 12. Mai 2011 16:09 tumblr
The thing about love is that we come alive in bodies not our own.Darauf will ich aber nicht warten. Ich würde auch ganz gerne in mir selbst leben können. Womit wir wieder beim alten Thema wären: Ich würde mich auch ganz gerne selber lieben. Ich würde mir auch ganz gerne selber sagen können:
[let the great world spin, colum mccann]
girl, we can do much more togetherund nicht nur darauf warten und darauf hoffen, dass das irgendwann von außen kommt.
[impossible soul, sufjan]
Diese Zwiegespaltenheit. Ein Teil von mir, der sagt “lieb mich, lieb mich, lieb mich”, und der andere Teil, der mich von Kopf bis Fuß mustert und “äähhhh NEIN!?” antwortet.
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